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> Mit dem zweiten Satz bringst du eine Möglichkeit ins Spiel, die
> du im ersten Satz ausgeschlossen hast. Wenn "die
> alten" unerwünscht sind, kann es daneben gar keine
> "erwünschten alten" geben. Es ist ein großer
> Unterschied, ob man "die alten Verhaltensweisen" (=
> alle alten) oder "alte Verhaltensweisen" (= einige der
> alten oder alle alten) schreibt.

Was du sagst, ist zunächst einmal richtig, Rolf. Die Möglichkeit bringe natürlich nicht ich ins Spiel. sondern andere. Sie ad absurdum zu führen war meine Absicht; offenbar ist mir es nicht so recht gelungen, das auch verständlich zu machen. Dass es wünschenswerte alte Verhaltensweisen gibt in diesem Zusammenhang, das scheint mir genau keine Möglichkeit zu sein.

Dennoch müssen sich beide Aussagen nicht automatisch ausschließen, zumindest theoretisch. Die alten Verhaltensweisen sind nicht nur einerseits abzugrenzen gegen alte Verhaltensweisen, sondern andererseits auch gegen alle alten Verhaltensweisen. Die alten Verhaltensweisen könnte sich - rein theoretisch - auch beziehen auf eine Reihe gerader erwähnter alten Verhaltensweisen, nicht aber alle möglichen alten Verhaltensweisen einschließen. Natürlich würde man dann so etwas wie die genannten … erwarten, das ist schon klar.

Das ist natürlich mehr als spitzfindig, und der Satz gibt derartige Gedanken niemals her. Für mich ist vielmehr eindeutig: Die alten Verhaltensweisen (und zwar alle, über die in diesem Zusammenhang geredet wurde/wird) sind unerwünscht, die neuen (die hier infrage kommen) sind erwünscht.

Das Komma muss also stehen.

Gruß
Andreas