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Das Komma wird im Normalfall nicht gesetzt.
An dieser Stelle hat sich die Komma-Konzeption mit der Reform völlig verändert:
Vorher galt (sinngemäß): Wird ein vollständiger Satz mit und bzw. oder angeschlossen, wird er durch Komma abgetrennt.
Nun gilt ein anderes Prinzip: Auch Teilsätze werden behandelt wie Satzteile, nämlich als Teil einer Aufzählung.
Es gibt Eier, Speck und Brot.
Er kann Bäume fällen, Hecken schneiden und den Rasen mähen.
Peter stellt die Falle auf, Martin kontrolliert sie und Franz entsorgt die toten Mäuse.

Ich nehme an, das soll eine Vereinfachung der Regeln sein. Mit diesem Ziel war die Kommission ja angetreten: die Regeln einfacher zu gestalten, damit vor allem die armen Schüler nicht mehr so viele Fehler machen.
Leider ist es dadurch nicht einfacher geworden. Es gibt nämlich Ausnahmen von dieser Regel. Das Komma soll dann gesetzt werden,
- wenn es beim Lesen zu vorübergehenden Missverständnissen kommen kann
- wenn einer der gleichrangigen Sätze weiter ausgebaut ist (Abschnitt 126 in Komma, Punkt ...).
Der arme Schüler soll also nun selbständig entscheiden, ob einer dieser beiden Fälle vorliegt, und dann entsprechend das Komma setzen oder nicht.

Völlig außer Acht gelassen wird bei der Neuregelung nämlich, wozu Kommas (und andere Satzzeichen) eigentlich da sind: Sie sollen das Lesen erleichtern (und nicht etwa das Schreiben). Das hat man irgendwann wohl gemerkt und nachgebessert. Eine wirklich überzeugende Lösung scheint mir dabei nicht herausgekommen zu sein.

Ich fürchte, ich habe jetzt weit mehr Fragen beantwortet (oder es versucht), als du jemals stellen wolltest. ;—)

Gruß,
Andreas