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Re: Präpositionen

Autor:Andreas
Datum: Mo, 20.12.2010, 18:11
Antwort auf: Re: Präpositionen (maria)

a) Im nördlichen Teil Deutschlands, nahe an (in) der Ostsee, liegt die alte Handelsstadt Lübeck.
„An der Ostsee“ ist etwas anderes als „in der Ostsee“ (da kann ich schwimmen).

b) Das ist der Tag, an (auf) dem man sogar Mutters Kritik am (auf dem) unaufgeräumten Zimmer vermisst.
„An einem Tag“ muss es heißen. Aber „auf den Tag genau vor drei Jahren haben wir geheiratet“. Das „am“ bei „Kritik am“ steht für „an dem“. Man übt Kritik „an“ etwas, nicht „auf“.

c) In/Zu jener Zeit wusste ich noch nicht, dass ich mich in (mit) diesem einen Jahr verändern würde.
„In“ und „zu“ sind beide möglich. „Zu“ ist gehobener Sprachstil. Es muss heißen „in diesem einen Jahr“. Wenn ich „mit“ sage, dann hat sich das Jahr verändert und ich mich mit ihm.

d) Das alles ist umständlich: auf/ bei (in) der Bank ein Konto zu eröffnen, sich in/auf (bei) dem Rathaus anzumelden.
Ich eröffne ein Konto „bei“ oder „auf“ der Bank, „in der Bank“ ist nicht üblich, weil man da an den Schalterraum denkt, in den ich hineingehe.

e) Irgendwie fand ich auch, dass ich trotz (mit) meiner neunzehn Jahre ziemlich wenig Fähigkeiten in der praktischen Lebensbewältigung hatte.
Beides ist möglich, die erste Variante betont das „obwohl … erst“ in der Erklärung stärker: „trotz meiner neunzehn Jahre“ = „obwohl ich schon neunzehn bin“; „mit meinen neunzehn Jahren“ wertet hier weniger, obwohl schon angedeutet ist, dass man mit neunzehn eigentlich mehr Erfahrung haben sollte als ich.

f) Zum ersten Mal wurde mir klar, wie wichtig Sprache ist, wenn man seine ersten Schritte in (auf) eine andere Kultur setzt.
„Schritte setzen“ ist hier natürlich im übertragenen Sinn gebraucht. „Auf“ passt nicht, denn die Kultur ist ja kein zugefrorener See und auch kein Stück Land. „In“ ist besser, aber der Satz gefällt mir auch so nicht. „… wenn man erste Schritte in einer anderen Kultur macht“ erscheint mir noch am besten.

g) Wer rechnet schon damit, dass er sich selber darüber (danach; wann verwendet man eigentlich danach?) zu richten hat, wenn er dort ist?
Man richtet sich „nach“ etwas, also: „danach zu richten hat“.

h) Das Vertrauen, das die Leute in (auf) ihre Verkehrsmittel haben, wunderte mich wirklich.
Vertrauen haben zu etwas oder jemandem / Vertrauen setzen in etwas oder jemanden / auf etwas oder jemanden vertrauen.

i) Es gab ein räumliches Nebeneinander von (mit) verschiedenen deutschen Mundarten. Bei (in) der Ausbildung einer allg. deutsch. Hochsprache spielte die Bibelübersetzung eine entscheidende Rolle, der die obersächs. Mundart zu (im) Grunde liegt.
Man sagt „ein Nebeneinander von“. Auch heißt es „bei der Ausbildung einer Sprache spielt das eine Rolle“. „zu Grunde liegen“ (oder nach meiner Auffassung besser „zugrunde liegen“) ist ein feststehender Ausdruck.

j) Heute ist Deutsch die Muttersprache von (über) mehr als 100 Mio. Menschen.
„Über“ und „mehr als“ sind hier gleichbedeutend. "Million(en)" kürzt man in der Regel mit "Mio." ab oder aber mit "Mill."

k) Neben (außer) der Hochsprache sind die Dialekte lebendig.
„Neben“ ist hier besser, „außer“ geht auch.

l) Mehr als 1,5 Mio. Leute kamen in (auf) den größten Ferienpark der Welt. Sie reisten mit Bahn und Schiff in (in die) Richtung Palma.
Man kommt „in“ einen Freizeitpark. Man sagt „in Richtung Hamburg“, ohne Artikel.

m) Von allen deutschen Verkehrsflughäfen nehmen in (mit) der Saison manchmal bis zu 36 Maschinen täglich Kurs auf (nach) Palma.
Man sagt „in der Saison“ oder auch „pro Saison“. Es heißt „Kurs nehmen auf ein Ziel“.

Gruß,
Andreas

 

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